In einem intensiven Jahr der Arbeit sammelt sich durch zahlreiche Experimente eine beachtliche Menge an Resten, Fehlversuchen und Feilung an. Dieses Material, welches es nicht in die fertigen Stücke schafft, sondern übrigbleibt, wird gereinigt, geläutert, geschmolzen und zu einem Barren urgeformt. Dies gleicht einer Wiedergeburt, das Material erhält sein nächstes Leben. Aus dem Barren wird dann in aufwändiger Schmiedearbeit eine Schale gefertigt.
Die Schalen durchlaufen auf dem Weg in ihre Form eine Transformation. Die Spuren dieses Weges zeigen sich in Textur und Faktur, wie den unzähligen Abdrücken der Hammerschläge und Rissen an den Stellen, die der Umformung nicht standhalten konnten. Die Wirkung der Werkzeuge auf das Innere offenbart sich im Außen, an der Oberfläche. Diese Hinterlassenschaften sind eingeprägte Erinnerungen an die Transformation.
Der Handwerker formt das Werkstück, das Werkstück formt den Handwerker. Der Aktion folgt die Reaktion. In diesem Wechselspiel zwischen Artefakt und Mensch verändert sich nicht nur das Werkstück, sondern es zeigen sich ebenso Spuren der Arbeit in Körper und Geist des Menschen.
Wabi Sabi ist ein komplexes, japanisches Konzept welches unter anderem die Schönheit in der natürlichen Unvollkommenheit und dem Altern von Dingen beschreibt. Für mich ist Wabi Sabi eng mit der Ehrlichkeit sowie der Materialästhetik eines Artefakts verbunden, wenn ein Objekt seinen Entstehungsprozess in dessen Spuren offenbart und das Material einen authentischen Ausdruck findet. Die Auseinandersetzung mit Wabi Sabi war die Inspiration dafür, die Arbeit eines Erdumlaufs um die Sonne in einem Gefäß zu materialisieren.
In an intensive year of working and experimenting, a lot of scrap material, cutoffs and chips and shavings remain. This material, which didn’t make it into the final pieces, that is left, is cleaned, purified, molten down and cast into an ingot. This resembles a reincarnation, the material receives a new life. In an elaborate process, the ingot is then forged into a bowl.
On the way into their final form, the bowls go through a transformation. the traces of this way is shown in the texture and tool traces, like the uncountable imprints of the hammer and the cracks in spots that couldn’t endure the reshaping. The affect of the tools to the inner is shown on the outer, on the surface. these traces are imprinted memories of the process.
the craftsman forms the piece, as well as the piece forms the craftsman. Reaction follows action. In this interplay between human and artifact not only the workpiece is changed, but the body and mind of the human creator also show the traces of the work.
Wabi Sabi is a complex, Japanese concept that among other aspects cherishes the beauty of natural flaws, imperfection and aging of things. For me Wabi Sabi is closely related to honesty in the aesthetic of an artifacts material, when an objects openly shows how it was made and the material unfolds its authentic expression. In dealing with this subject came the inspiration to materialize the work of one solar year into a single vessel.